Das 37. Jacques-Lemans-Open in St. Veit findet heuer mit Beteiligung aus dem Sauwald statt.
Nach ettlichen Jahren ohne gemeinsamen Turnierbesuch haben wir uns heuer wieder mal entschlossen gemeinsam ein Sommerturnier zu spielen. Die Wahl fiel auf das Open in St. Veit. Beeinflusst wurde diese Entscheidung sicher von den vielen guten Erfahrungen, welchen wir in St. Veit schon gemacht haben. Schließlich spielen wir jedes Jahr ein Wochenende der 2. Bundesliga in St. Veit.
Das "Gemeinsam" sind leider nur Regina Heyne, Josef Maier und ich. Bei den anderen Interessierten gab es leider wie immer viele Gründe, warum es heuer dann doch nicht ging. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr ein größeres "Gemeinsam" schaffen werden.
Das Turnier ist bestens organisiert. Die Unterkunft ist top und St. Veit ist ein schöner Urlaubsort. Fast 300 Teilnehmer ist der bisherige Rekord für St. Veit. Aber die Blumenhalle ist groß genug für so ein Turnier.
Nach der Startrunde am Samstag, wurde am Sonntag gleich mal eine Doppelrunde gespielt. Wir haben also schon drei Runden absolviert. Ich habe im A-Turnier zwei mal gewonnen und einmal verloren. Josef hat, im B-Turnier, einmal gewonnen und zweimal gehölzelt, pardon, ich meinte natürlich remisiert. Und Regina hat im B-Turnier alle drei Partien gewonnen.
Man kann also sagen, dass wir alle im Rahmen unserer Erwartungen spielen. Josef und ich sind im guten Mittelfeld und Regina führt in der Zwischenwertung.
Details zum Turnier findet ihr bei chess-results.com oder ihr klick einfach hier.
Es ist an der Zeit sich wieder mal zu melden und Neues zu berichten. Nun was kann ich euch erzählen?
Josef kommt so richtig in Fahrt, nach zwei weiteren Remisen hat er in Runde 6 mal so richtig zugeschlagen. 3,5 Punkte aus 6 Runden. Damit liegt Lutscha ziemlich genau bei seiner Elo-Erwartung.
Ich habe in den vergangenen drei Runden alle möglichen Ergebnisse ausprobiert und liege ebenfalls, mit 3,5 Punkten aus 6 Runden, im Rahmen meiner Erwartungen.
Regina hat auch Sieg, Remis und Niederlage erleben dürfen. Der Score von 4,5 Punkten aus 6 Runden ist eigenlich super, aber leider hat sie damit nun die Tabellenführung abgeben müssen. Aber immerhin ist nun die Anzahl der Punkte höher als die Anzahl der Zimmerkarten, welche sie schon verbraucht hat.
Ach ja, Anzahl, das ist ein gutes Stichwort. Es ist ein recht große Anzahl von Spielerinnen und Spielern aus OÖ anwesend. Die meisten davon findet ihr auf diesem Foto.
In Runde 7 gab Josef, in klar besserer Stellung, ein rasches Remis, weil er am Freitag um 5 Uhr früh abreisen musste. Sein Arbeitgeber konnte leider nicht auf ihn verzichten. Für Josef war es also nur ein 7-rundiges Turnier, in welchem er 4 Punkte machte und damit immerhin noch mehr als 50 Leute hinter sich ließ. Ansonsten hat er den Urlaub sehr genossen und nebenbei ein paar gute Bücher gelesen.
Regina hat nach ihrer Niederlage in Runde 6 den Faden verloren und in den letzen 3 Runden nur mehr einen Punkt gemacht. Damit erreichte sie im Endresultat 5,5 Punkte. Sie gewann den Preis für die beste Dame, 100€ und eine Jacques-Lemans-Uhr. Zusätzlich wurde ihre gute Leistung mit einem satten Elogewinn belohnt. Aber wir kennen das doch alle, wenn man den Sieg schon vor Augen hat, dann ist man mit einer guten Platzierung nicht mehr zufrieden. Regina wird aber in ein paar Tagen auch selber erkennen, dass sie ein sehr gutes Turnier gespielt hat. Und Spaß hatte unsere Regina allemal. Schließlich ist sie kein Kind von Traurigkeit und lebt in einer viel lustigeren Zeitzone als wir. Also so ca. 4 Stunden verschoben...
Für mich war diese Woche in erster Linie Entspannung und Urlaub. In diesem Kontext bin ich auch mit meinem Ergebnis durchaus zufrieden. Runde 7 konnte ich noch mal gewinnen. In Runde 8 habe ich aus meiner guten Stellung leider nur einen halben Punkt gemacht und in Runde 9 habe ich gegen Leon Mazi nach wenigen Zügen ein Remis geboten, welches er auch annahm. Damit erreichte ich mit 5,5 Punkten Rang 16 und sogar noch einen kleinen Elogewinn.
Insgesamt war es für uns alle eine schöne Urlaubswoche. Die Turnierveranstalter trugen das ihre dazu bei um unserern Urlaub angenehm zu gestalten. Von einer unheimlich familiären Atmosphäre über ein tolles Buffet bis hin zu Public-Viewing der WM-Spiele war echt alles toll gemacht.
Ich glaube ich weiß jetzt auch warum das Hotel den seltsamen Namen "Die Zeit" hat. Nicht nur weil es Jacques-Lemans gehört, sondern auch weil Zeit etwas so kompliziertes ist. Für Josef dauerten die 9 Tage nur 7 Tage, Regina verbrachte ihren Urlaub in einer anderen Zeitzone aber dennoch gemeinsam mit uns und mir wurde die Zeit beim Schachspielen oft zu kurz. Schon seltsam die Zeit, aber dennoch eine schöne Zeit in St. Veit.
Alle Info's zum Turnier gibt es hier
Regina:
St. Veit hatte ich gar nicht auf meinem Turnierplan bis mich Didi fragte, ob ich auch mitfahren möchte. Durch die passive Teilnahme (Anwesenheit) während einiger Bundesligarunden war mir dieser (Spiel-)Ort bestens bekannt und ich sagte sofort zu. Die Gegend bietet mit vielen Seen und Burgen im Umkreis einige Möglichkeiten zum baden, wandern oder einfach nur entspannen. Leider hat das Wetter, trotz Juli, nicht hochsommerlich mitgespielt, weshalb ich mich fürs entspannen entschieden hab. Das gemütliche, familiär organisierte Turnier hat seinen entscheidenden Beitrag hierfür geleistet. Entspannte Frühstücks-, Kaffee- und Mittagessensrunden mit den Mitreisenden und anderen Bekannten rundeten diese erholsame Woche ab.
Josef hatte durchweg gute Gegner und konnte das Turnier mit vier Punkten nach sieben Runden mit vier Punkten deshalb mit einem Eloplus beenden. Trotz der vorzeitigen Heimreise zwecks Arbeit war es somit ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Didi hatte im Turnier ordentlich Punkte eingeheimst, sodass er sich in der letzten Runde ein schnelles Remis erlauben konnte um das Turnier ebenfalls erfolgreich abzuschließen. Schließlich beträgt bei ihm die Schachpause zur nächsten Meisterschaft nur sechs Tage.
Wie immer in solch einer Urlaubswoche steht der Erfolg im Schachturnier nicht an erster Stelle. Nichtsdestotrotz war es mir eine Ehre, die fünfte Runde am ersten von 81 Brettern spielen zu dürfen. Es sollte das einzige Mal bleiben. Doch aufgrund des furiosen Starts mit viel Glück reichte es am Ende dennoch zu 5,5 Punkten, einer besseren Endplatzierung als in der Startrangliste und dem Damenpreis.
Wie bereits erwähnt schätze ich an diesem Open vor allem die gemütliche und familiäre Atmosphäre. Die Spielbedingungen sind exzellent und die hervorragende Verpflegung und Organisation vor Ort soll auch nicht unerwähnt bleiben. St. Veit ist eine schöne Kleinstadt mit sehr guter Gastronomie und überraschend vielen Ausflugszielen in der Umgebung. Bereits jetzt steht es auf meiner Turnierliste für 2019.