22. 3. 2015: Gemeinsame Schlussrunde im Volksheim in Traun:
SAUWALD 3 im "Heimspiel" gegen den Tabellenzweiten Haag/Hausruck 1, im Rücken an den Nachbartischen Schach am Attersee, der Tabellenführer...
Nüchterne Nachlese nach Runde 10 zeigte, unsere Hoffnungen hingen an einem dünnen Seidenfaden, beim "Elferschießen" - in Anlehnung an die letzte und 11. Runde - tritt man in anderen Sportarten ja gerade dann an, wenn Gleichstand vorliegt, und das war bei uns eben nicht der Fall: unsere direkten Gegner lagen zwar nur einen halben Punkt voran, die Tabellenführer aber 1 1/2, ich hätte nicht gedacht, dass das aufholbar sein könnte. Daher war die Vorgabe: versuchen wir, unseren Wettkampf zu gewinnen, dann könnten wir immerhin doch noch einen Rang gutmachen...
Aber es kam "ganz anders": Zunächst erreichte CHRISTIAN KNEITZ am Brett 2 nach 5 Viertelstunden gegen den jungen Florian Schmid Remis.
Um etwa 12:40 (nach 8 Drittelstunden) konnte sich REGINA HEYNE - trotz der festesten Vorsätze - am Brett 4 gegen Bruno Tischler nicht mehr gegen ein weiteres Remis zur Wehr setzen: Konsequente Figurenopfer führten zum unvermeidlichen Dauerschach... Immerhin wurde auch hier die Niederlage abgewehrt, und die Marschrute war noch immer gangbar.
Ein Blick zu den Tabellenführern zeigte, dass dort aus den ersten beiden beendeten Partien nur ein mickriger halber Zähler erspielt werden konnte.
Am Brett 6 war schon früh ein Feuerlöscher gefragt, nachdem WILLI FRISCH gegen DI Dr. Manfred Thalhammer infolge einer ungeplanten Zugumstellung "leichtfertig" eine Qualität gespuckt hatte. Aber WILLI neigt nicht dazu, schlechte Stellungen in Niederlagen zu "verwerten". Ein Bauerngewinn nach zähen Manövern ermutigte ihn, ein hoffnungsfrohes Remisanbot auszusprechen, um nichts unversucht zu lassen forderte der gegnerische Mannschaftsführer aber dazu auf, "wenn möglich" doch weiterzuspielen. Erst nach etwa 4 1/2 (9 halben...) Stunden war es dann aber doch soweit: 1 1/2 zu 1 1/2.
Im Spiel Ried 2 gegen Schach am Attersee 1 zogen schwere Gewitterwolken herauf. Sollte etwa gar...?
An unserem Brett 1 wurde ausdauernd "bis zur letzten Patrone" gekämpft: ROLAND SCHNEIDER versuchte gegen Gerhard Brandstätter alles, was faire Mittel erlauben, die Klippen wurden umschifft, aber nach vollen 5 Stunden war die Landung im Remis-Hafen die "logische" Endstation: 2 : 2.
LUTSCHER JOSEF MAIER kämpfte am Brett 3 gegen Martin Rabengruber. Er erreichte sehr konsequent eine minimal bessere Stellung mit den Schwarzen... und hätte ich selber mehr Zeit zum Zuschauen gehabt, so könnte ich von diesem ausdauernden Kampf sicherlich auch noch viel mehr erzählen: Letztlich bestätigte sich aber die uralte Tarrasch-Einsicht: "Alle Turmendspiele sind Remis", na ja fast alle, dieses eine spezielle jedenfalls. Also: 2 1/2 zu 2 1/2.
Die stark aufgestellten Schachfreunde aus Ried und Umgebung erspielten inzwischen tatsächlich unser absolutes Traumresultat: 4 zu 2! Damit lag es nun tatsächlich an der allerletzten Partie der Kreisliga Mitte: eine Niederlage meinerseits hätte Haag zum Meister gemacht, ein Remis hätte für die jungen Freunde vom Attersee gerade noch gereicht, und...
Brett 5: WILFRIED BENEDIKT KURAN gegen Michael Strappler geriet zum wahren Konditionsmarathon. Nach fast vollen sechs Stunden kam es in unserer zweiten Zeitnotschlacht doch noch zu ausreichenden Ungleichgewichten: Lange war die Partie sehr nahe am beiderseitigen Ausgleich dahingeplätschert, aber die "Töne" wurden gegen Ende hin doch immer deutlich schriller. Der Mehrbauer, den die ersten 40 Züge erbracht hatten war "stundenlang" wirkungslos, dann übersah ich noch die tolle Chance nach Sd5 (weiße Turm-Linie von d7 her unterbrochen!) mit der Dame auf d4 mit "Schach! das Kommando zu übernehmen, dann schien der weiße c-Freibauer das Rennen zu machen (c7!), dann wurde das zweite "irrationale" Sc3?! im 50. Zug unvermutet mit Dd1 "belohnt". Die weiße Festung implodierte augenblicklich, mein Gegner war fertig mit der Schachwelt - tut mir leid, aber im Schach kommt bekanntlich alles irgendwann zurück! - und ich durfte Erntedank feiern:
3 1/2 zu 2 1/2 reichten für den Punktegleichstand mit Schach am Attersee. Mit besserer Zweitwertung (heutiger Tagessieg!) und nur einen halben Zähler vor den besiegten Haagern wissen wir nun, wie dick ein seidener Faden ist! Nach SAUWALD 2 in der 1. OÖ Landesliga ist SAUWALD 3 ebenfalls MEISTER in der KREISLIGA MITTE! Ein toller Tag für die SAUWALD-Vereinsgeschichte! So schön kann Schach sein! Herzlichen Dank der ganzen Mannschaft und Gratulation. Die Stimmung in Waging ließ trotz aller Anspannung nichts zu wünschen übrig. LG Benedikt