Verrückte Partien gegen Grieskirchen!
Am 25.01. gab es das Duell Taufkirchen II gegen Grieskirchen II. In der ersten Landesliga ist Taufkirchen II nominell gerade auf Platz 4, aber in der Tabelle ist alles sehr nahe bei'nander und jeder Punkt zählt. Daher bot Mannschaftsführer Rudi alle seine Stammspieler und seine vielleicht stärkste Mannschaft auf, mit den beiden 2200+ Elo-Riesen Josef Lautner und Christoph Meier vorneweg. Grieskirchens Topspieler Didi Hiermann und Dominic Wisnet hielten sich wie üblich aus dem Kampf heraus, um (juristisch formuliert) Interessenskonflikt und Parteiverrat zu vermeiden. Letztes Jahr gab es gegen Grieskirchen auswärts einen für die Landesliga äußerst ungewöhnlichen 6-0 Sieg für Taufkirchen, mit einigen starken Partien, und auch dieses Jahr konnte die Mannschaft überwiegend überzeugen:
Am schnellsten war Philipp fertig, der trotz Klausuren-Stress an Brett 3 seinen Gegner Georg Loimayr (1960 FIDE) schnell overpowern konnte und bereits nach drei Stunden seinen nächsten Sieg eintüten konnte.
Die komplizierteste Partie gab es an Brett 1 - Josef Lautner begann rasch, den etwas verunglückten Nilpferd-Aufbau seines Gegners Hermann Obermayr (2047 FIDE) zu attackieren. Die Position wurde ziemlich chaotisch und Weiß opferte sogar die Damen, um an den gegnerischen König heranzukommen. Am Ende hatte Weiß noch alle vier Leichtfiguren gegen die gegnerische Dame, und Schwarz kam aus dem Matt-Netz nicht mehr heraus. Eine wahnsinnig coole Partie und vielleicht der Kandidat für das Spiel der Saison!
An Brett 2 spielte Christoph Maier Schwarz gegen Routinier Florian Charaus (2054 FIDE). In der Eröffnung sah seine Tarrasch-Position noch etwas riskant aus, er konnte sich jedoch gut befreien und lehnte sogar Remis ab, um das Endspiel noch etwas weiterzuspielen. Dies erwies sich jedoch als Bumerang, da Weiß auf einmal zwei Bauern mehr hatte, und das Endspiel dann auch gewann. Zu viel gewollt! Erste Niederlage für Christoph in der Landesliga seit einer Ewigkeit.
An Brett 5 gab es eine Quasi-Wiederholung von letzter Saison: Wie letztes Jahr spielte Thorsten mit Weiß gegen Franz Hawelka, wie letztes Jahr wählte Schwarz im Spanier eine dubiose Nebenvariante, wie letztes Jahr stand Thorsten komplett auf Gewinn, und - nein, diesmal gewann er leider nicht "einfach so", sondern verbrauchte etwas zu viel Zeit, kam mit dem Angriff nicht durch und stand dann total tot. Sein Gegner vergab es dann jedoch selber wieder, woraufhin Thorsten das "Dame gegen zwei Türme"-Endspiel gewinnen konnte. Völlig absurde Partie der Marke "Danach sind beide sauer".
Ebenfalls einen Spanier gab es an Brett 6, nur diesmal von der schwarzen Seite - Alois Schwabeneder gegen Josef Lang. Es kam ein Schwerfigurenendspiel mit einem offenen weißen König heraus, in welchem Schwarz noch auf Sieg spielte. Stattdessen gab es jedoch ein plötzliches Ende mit Dameneinsteller - ein weiterer sehr glücklicher Sieg für Grieskirchen.
An Brett 4 mühte sich Michel sehr lange, seinen Gegner Maxi Petric (2017 FIDE) noch im Endspiel niederzuringen, was ihm schlussendlich (nach 5 1/2 Stunden) auch gelang.
Daher steht im Ergebnis ein verdienter 4-2 Sieg gegen Grieskirchen, welcher auch locker wie letzte Saison hätte höher ausfallen können. Wichtige Punkte für die Tabelle - die Spitzenspiele gegen Hörsching und Neuhofen stehen noch bevor.