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1 Klasse West

Am Sonntag waren wir zu Gast bei Hofkirchen 1, im Cafe 3&5. Wir, das sind Christian Hager, Josef Hauer, und, nachdem es in der ursprünglich geplanten Aufstellung zwei Ausfälle gab, auch Helmut Ellerböck und ich, William Freilinger.

Christian gab Heli den Vorzug, sodass dieser auf Brett eins spielte. Mir überließ er auch noch die Farbwahl: Weiß und damit Brett zwei. Er selbst landete dadurch auf Brett drei, und Josef spielte auf Brett vier.

Heli und Josef hatten die schnelleren Partien: Josef übersah dass sein Gegner, Wilhelm Gietl, die Möglichkeit für einen guten Bauernzug hatte, und dadurch brach die Verteidigung vor seinem König komplett zusammen - ein Punkt für Hofkirchen.

Heli kam mit schwarz minimal schlechter als sein (gute 150 Elo höherer) Gegner, Peter Enzinger, aus der Eröffnung und kam dadurch in die unangenehme Situation, sich komplett auf die Verteidigung konzentrieren zu müssen. Dass auch noch fast alle Figuren auf dem Brett waren, machte seine Aufgabe nicht leichter, jedoch fand er immer die richtigen Züge und schließlich tauschten sich alle Figuren ab. Damit verließ seinen Gegenüber der Wille, weiterzuspielen, und die beiden einigten sich auf ein Unentschieden. Bei der Analyse des Spiels nachher zeigte Heli seinem Gegner noch einmal, dass er in allen Varianten einen Konter parat gehabt hätte, und brachte ihn dadurch noch ein zweites Mal zur Verzweiflung.

Christian hatte eindeutig das spannendste Spiel gegen Stefan Enzinger. Relativ schnell tauschte sich viele Figuren - über blieben beiden Spielern zwei Türme, zwei Springer für Christian und Springer plus Läufer für seinen Gegenüber. Da jedoch interessanterweise noch kein einziger Bauer das Feld verlassen hatte, waren die Türme erst einmal damit beschäftigt, die eigenen Bauern zu observieren. Nach einigem Manövrieren gelangen Christian einige Sachen - er gewann einen Bauern und die einzige freie Linie für seine beiden Türme. Im Zuge dessen tauschten sich auch der Läufer und ein Springer ab, und seine Türme drang hinter die Bauernlinie des Gegners vor, gewannen noch einen weiteren Bauern und einer der beiden tauschte sich schließlich ab. Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus als ob das Spiel nicht mehr lange gehen würde, da der Christians übriger Turm alleine die weißen Figuren und den König unter Kontrolle halten zu schien. Schließlich fand Weiß aber doch die Möglichkeit sich aus der quasi-Fesselung zu befreien und nahm mit dem Springer einen schwarzen Bauern und erzeugte dadurch einen Freibauern. Dieses Gegenspiel kostete ihn jedoch einige Bauern, sodass Christian jetzt 3 Bauern vorne war und mehrere Freibauern hatte. Es kam zu einem Bauernwettlauf, bei dem Weiß um einiges schneller war und schließlich die Möglichkeit hatte unter dem Schutz des weißen Springers einzuziehen. Christians Springer stand jedoch bereit, sich für die Dame zu opfern, und sein König sowie die Mehrbauern hätten dem weißen Springer keine Möglichkeit gelassen wieder aktiv zu werden. Weil der weiße König und Turm noch immer vom schwarzen Turm dominiert wurden, und jetzt bald eine oder mehrere schwarze Damen auf dem Feld auftauschen würden, gab sein Gegner lieber auf als den Springer für den Bauern zu gewinnen. Für Christian war das Spiel gar nicht so spannend, er hatte all dies so berechnet, und hält damit diese Saison bei unschlagbaren 4 Siegen aus 4 Spielen.

Meine eigene Partie gegen Peter Staffel war wie üblich die längste. Im elften Zug gelang es mir bereits einen Bauern zu gewinnen, und kurz darauf einen meiner Bauern in einen Freibauern zu verwandeln. Außerdem hatten sich zu diesem Zeitpunkt zwei Leichtfiguren und zwei Bauern abgetauscht. Danach tauschte sich einige Zeit lang nichts mehr, und 15 Züge lang wurde nur manövriert, wobei die Bauern vor dem König meines Gegners und sein König selbst weit mehrere Reihen nach vorne wanderten. Schließlich bot sich mir im 26. Zug die Möglichkeit, die Stellung zu öffen, welche ich auch ergriff. Dadurch tauschten sich zwei weitere Leichtfiguren und die Türme ab, hier übersah ich eine geniale Möglichkeit einen weiteren Bauern in einen Freibauern umzuwandeln und somit zwei verbundene Freibauern zu erhalten. Nach der Öffnung der Stellung waren meine Züge wohl zu passiv, wodurch mein Gegner die Möglichkeit hatte zuerst die Stellung wieder zu blockieren, und dann meinen Freibauern zu gewinnen, wobei sich auch alle restlichen Figuren außer den Damen abtauschten. Da der schwarze König jedoch so weit vorne war, hatte ich die Gelegenheit gleich wieder einen freien Mehrbauern erlangte. Danach fand ich jedoch keine Möglichkeit mehr, das Spiel fortzusetzen ohne dass es in einem Dauerschach geendet hätte, und mein Gegner war sichtbar froh über mein Remiangebot. In der darauffolgenden Analyse zeigte sich aber, dass das Dauerschach durchaus vermeidbar gewesen wäre, und eine Computeranalyse zeigte ebenfalls einen gewinnbringenden Vorteil für mich.

Damit ist das Gesamtergebnis 2:2, was wohl für beide Mannschaften in Ordnung geht, auch wenn für uns mehr drinnen gewesen wäre. Unverändert ist damit unser 3. Tabellenplatz und auch unser halber Punkt Vorsprung auf Hofkirchen.

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