Am 11.11 kam es zum Landesliga Duell zwischen Sauwald II und der Top-Mannschaft St. Valentin.
Die Heimmannschaft aus St. Valentin gilt als eine der stärksten Mannschaften der ersten Landesliga und tritt in der Regel mit einem Elo-Durchschnitt von 2200 an - Didi bezeichnete sie daher am Freitag noch als Ligafavorit. Obendrein musste Sauwald II ersatzgeschwächt in den Ort bei Linz reisen; mit Philipp, Michel und Richard mussten ganze drei Stammspieler aus der eigentlichen dritten Mannschaft einspringen, sodass wir an jedem Brett teils deutlich elo-unterlegen waren. Trotz all dieser Umstände gestaltete sich der Kampf als überraschend spannend:
Zuerst fertig war Alejandro an Brett 2, welcher eine äußerst unglückliche Niederlage erlitt: eigentlich überrannte er seinen Gegner FM Florian Sandhöfner (FIDE 2258) im Lc4-Najdorf komplett, Schwarz stand völlig aufgabereif, jedoch übersah er dann noch einen fiesen rückwärtigen Zwischenzug, welcher sofort in einem verlorenen Endspiel resultierte. Sehr bitter, das hätte eigentlich genau andersrum ausgehen müssen.
Ein ähnliches Schicksal erlebte Thorsten an Brett 1: dieser hatte Schwarz gegen eines von Österreichs größten Talenten, den 21-jährigen Jakob Postlmayer (FIDE 2347), und hatte eine schöne aktive Position im Dc2-Nimzo, ging jedoch mit wenig Zeit auf ein spekulatives Figurenopfer, welches Weiß souverän abwehren konnte und danach die Partie gewann.
Etwas besser schlugen sich die jungen Ersatzkräfte aus der dritten Mannschaft. Philipp durfte wieder einmal gegen seine Nemesis-Eröffnung Alapin (e4 c5, c3) spielen - bereits das vierte Mal in seinen letzten sechs Schwarz Partien. Nachdem die letzten zwei davon auch noch verloren gingen, war er diesmal sehr auf Sicherheit bedacht, und schnell wurde das Zentrum in ein unspektakuläres Remis liquidiert.
Ebenfalls ein Remis holte Michel, die Partie war jedoch erheblich turbulenter. Zunächst erlitt er mit Weiß ein totales Eröffnungsdisaster, nach den ersten 15 Zügen hatte er zum Entsetzen des daneben sitzenden Philipp einen Zentrumsbauer und 40 Minuten weniger. Dann versuchte sein Gegner jedoch, etwas zu "fancy" mit einem Damenopfer zu gewinnen, welches einfach überhaupt nicht funktionierte und Michel wieder ins Spiel brachte. Mit wenig Zeit wurden dann jedoch etwaige eigene Siegchancen verpasst und es kam ein Remis im Turmendspiel raus.
Die restlichen zwei Partien gestalteten sich ebenfalls recht chaotisch: Christoph an Brett 4 wählte den ultra-aggressiven Shirov Angriff gegen Caro-Kann und stand gefühlt erst ganz gut, die absolut wilde Partie endete jedoch irgendwann mit Dauerschachs im Damenendspiel.
Richard an Brett 3 durfte mit Schwarz gegen den diesjährigen Innviertler Meister, FM Reinhard Heimberger (FIDE 2235), ran. Dieser ging in der Leningrader Eröffnung früh auf ein Figurenopfer, wobei in der Analyse später gemeinsam festgestellt wurde, dass dies vielleicht nicht mal unbedingt funktionierte. Schockwirkung hatte es jedoch allemal, und es kam ein für Schwarz sehr unangenehmes Schwerfigurenendspiel bei raus, welches der Altmeister mit Weiß dann stylisch zum Punkt verwertete.
Im Endergebnis steht daher eine zu hohe 4,5 - 1,5 Niederlage gegen die starke Mannschaft aus St. Valentin zu Buche, gerade wegen Alejandros Partie hätte dies durchaus auch ein knapper Kampf werden können. In zwei Wochen geht es bereits gegen Frankenburg weiter, da kann dann wieder angegriffen werden.